Das Futur II ist eine der vielfältigen Zeitformen der deutschen Grammatik und dient der Beschreibung von zukünftigen Handlungen, die zum Zeitpunkt des Sprechens bereits abgeschlossen sein werden. In diesem Artikel erläutern wir die Bildung, Verwendung und Besonderheiten dieser Zeitform, um Ihnen einen vollständigen Überblick über das Futur II zu bieten.
Die Bildung des Futur II
Regelmäßige Verben
Um das Futur II zu bilden, benötigen wir das Hilfsverb „werden“ im Präsens, das Partizip II des Hauptverbs und das Hilfsverb „sein“ oder „haben“ im Infinitiv. Die Bildung des Futur II folgt somit diesem Schema:
Subjekt + werden (konjugiert) + Partizip II + sein/haben (Infinitiv)
Beispiel:
- Wir werden die Arbeit erledigt haben.
- Sie werden die Reise unternommen haben.
Unregelmäßige Verben
Bei unregelmäßigen Verben bleibt das Schema zur Bildung des Futur II gleich, jedoch kann das Partizip II von der regelmäßigen Form abweichen. Hier einige Beispiele:
- Er wird das Buch gelesen haben.
- Sie werden die Wahrheit erfahren haben.
Die Verwendung des Futur II
Das Futur II wird in verschiedenen Situationen verwendet:
Zukünftige Handlungen, die abgeschlossen sein werden
Das Futur II drückt aus, dass eine Handlung in der Zukunft abgeschlossen sein wird. Dabei ist der Fokus auf das Ergebnis oder den abgeschlossenen Zustand gerichtet.
Beispiel:
- Bis morgen wird er das Buch gelesen haben.
- In zwei Wochen werden sie die Prüfung bestanden haben.
Vermutungen über vergangene Handlungen
Das Futur II kann auch verwendet werden, um Vermutungen über vergangene Handlungen auszudrücken, deren Ergebnis noch nicht bekannt ist.
Beispiel:
- Er wird das Auto wohl verkauft haben.
- Sie werden die Nachricht sicherlich erhalten haben.
Besonderheiten des Futur II
Verben mit „sein“ als Hilfsverb
Einige Verben bilden das Futur II mit dem Hilfsverb „sein“ anstelle von „haben“. Dazu gehören vor allem Verben der Bewegung, des Zustandswechsels und bleiben/sein.
Beispiel:
- Sie werden im Urlaub gewesen sein.
- Die Gäste werden angekommen sein.
Das Futur II bei Modalverben
Bei Modalverben wird das Futur II folgendermaßen gebildet:
Subjekt + werden (konjugiert) + Infinitiv des Modalverbs + Partizip II des Hauptverbs + sein (Infinitiv)
Beispiel:
- Er wird das Buch lesen können.
- Wir werden die Prüfung bestehen müssen.
Zusammenfassung
Das Futur II ist eine Zeitform der deutschen Grammatik, die dazu dient, zukünftige Handlungen, die zum Zeitpunkt des Sprechens bereits abgeschlossen sein werden, zu beschreiben. Zur Bildung des Futur II werden das Hilfsverb „werden“ im Präsens, das Partizip II des Hauptverbs und das Hilfsverb „sein“ oder „haben“ im Infinitiv benötigt. Das Futur II kann auch verwendet werden, um Vermutungen über vergangene Handlungen auszudrücken. Besondere Beachtung verdienen Verben, die das Futur II mit „sein“ bilden, sowie die Bildung des Futur II bei Modalverben.